Kartoffeldruck

Die Kartoffeldrucktechnik gilt als eine alte und aus diesem Grund traditionelle Möglichkeit des Drucks und ist darüber hinaus einfach zu erlernen. Mit wenig Aufwand und einfachen Mitteln lassen sich kreative Ergebnisse durch den Einsatz von Kartoffeln als Stempel erzeugen. An künstlerischer Arbeit finden bereits kleine Kinder ihren Spaß, doch auch im hohen Alter lässt dieses Interesse nicht nach; aufgrund der einfachen Vorgehensweise beim Kartoffeldruck findet dieser ebenfalls über das gesamte genannte Spektrum Verwendung: Die Technik wird nicht nur in den Kindergärten praktiziert, sondern auch zu therapeutischen Zwecken – bei Senioren, insbesondere bei Demenzkranken – eingesetzt. Für Letztere hat diese Kunst einen hohen Wiedererkennungswert, weshalb ihnen die dazugehörige Technik eine große Freude bereitet.

Die benötigten Materialien für die Umsetzung der Kartoffeldrucktechnik sind leicht zu organisieren, da sich diese in jedem Haushalt täglich in Gebrauch befinden. Voraussetzung für den Druck sind große Kartoffeln, die in zwei Hälften geschnitten werden. Ferner müssen vor Beginn der Arbeit Farbe für den Druck (beispielsweise Wasserfarbe), Papier zum Bedrucken, ein spitzes Messer mit klarer Klinge, ein Glas mit Wasser, ein Bleistift und Pinsel, ein Schneidebrett und eventuell Ausstechformen für Plätzchen hingerichtet werden.

Anleitung für die Herstellung des Kartoffeldrucks

Die Umsetzung der Technik ist einfach und untergliedert sich im groben in zwei Schritte: Während der erste Schritt die Herstellung der Stempel umfasst, wird im zweiten Teil erst wirklich gedruckt. Zunächst werden die ungekochten Kartoffeln gewaschen und getrocknet. Aufgrund der einfacheren Handhabung ist zu großen Exemplaren zu raten. Daraufhin wird die Kartoffel in zwei gleichgroße Teile geschnitten, die jeweiligen Innenseiten dienen anschließend als Druckflächen. Auf diese Flächen wird die gewünschte Form des Stempels aufgetragen – entweder freihändig mit einem Bleistift oder aber durch Eindrücken einer Plätzchenform. Vor allem bei der erstgenannten Möglichkeit wird mit dem Messer die Form bis zu einer Tiefe von zehn bis zwölf Millimetern nachgefahren, ehe die Kartoffel horizontal bis zu den senkrechten Ritzlinien eingeschnitten wird. Nach dem Entfernen des äußeren, ausgeschnittenen Stücks der Kartoffel ist die Herstellung des Stempels abgeschlossen.

Die ausgeschnittene Form wird zunächst gründlich abgetrocknet, danach kann auf diese mit dem Pinsel Farbe aufgetragen werden. Der Stempel ist sodann druckbereit: Durch Aufdrücken der bemalten Fläche auf Papier entsteht ein Abdruck. Nach drei bis vier Abdrücken muss erneut Farbe aufgetragen werden. Durch das Abnehmen der Farbe lassen sich auch gewisse Effekte erzielen, beispielsweise durch die Anfertigung von vier Stempelabdrücken nebeneinander, wodurch ein blasser werdendes Bild entsteht. Auf diese Weise lassen sich die unterschiedlichsten Stempelformen in verschiedenen Farben erzeugen. Neben herkömmlichen Stempeln auf Papier kann als Unterlage zudem Stoff verwendet werden. Bei Stoffdrucken, etwa auf Taschen, T-Shirts oder Schürzen, muss zum Erhalt der Farbe abschließend jedoch noch Polyurethanlack aufgetragen werden.