In den deutschen Wohnzimmern hängen große Flachbildfernseher an der Wand und moderne Computer stehen bereit. Smartphones und Tablet-PCs komplettieren eine umfassende Ausstattung und natürlich fehlt es auch in vielen Kinderzimmern nicht an Handhelden oder Spielekonsolen. Die Jugend von heute wächst mit vielen Annehmlichkeiten auf und oft wird auch ihr Taschengeld großzügig bemessen. Zum ersten Schultag finden sich neben Süßigkeiten inzwischen sogar Smartphones in den Schultüten und immer häufiger fragen sich die Eltern dann, wie sie ihren Kindern den Wert des Geldes vermitteln sollen.
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Geld wächst nicht auf Bäumen
Der Spruch ist zwar schon alt, doch er hat nichts von seiner Gültigkeit eingebüßt. Damit Kinder begreifen, dass Geld kein Gut ist, das jedem in unbegrenztem Maße zur Verfügung steht, müssen sie erst lernen, wie normale Bürger es sich erarbeiten müssen. Hier reicht es nicht zu sagen, dass im Monat 1500.- Euro verdient werden, denn solche Summen sind viel zu abstrakt für das Gehirn von Kindern. Eltern sollten ihre Sprösslinge hingegen so früh wie möglich mit zum Einkaufen nehmen und sobald der Nachwuchs rechnen kann, sollte er auch selbst ausrechnen, wann sein Taschengeld für eine größere Anschaffung wie ein Buch oder ein Spiel reicht. Es schadet auch nicht, wenn Kinder wissen, dass jeden Monat Fixkosten auflaufen, die bezahlt werden wollen und dass auch Strom und Wasser bezahlt werden müssen. Das genaue Einkommen müssen Eltern dazu nicht offenlegen, denn das würde in Kindergarten oder Schule nur zu Neid oder Verwirrung führen, aber das Kind sollte wissen, dass ein neuer Computer nicht einfach wie ein Eis am Stil spontan gekauft werden kann, sondern hier meist nur monatelanges Sparen zum Ziel führt.
Nicht jeder Wunsch muss erfüllt werden
Natürlich möchten Eltern ihre Kinder glücklich sehen, doch die Erfüllung aller materiellen Wünsche kann schnell zum Problem werden. Herzenswünsche dürfen zu Weihnachten oder am Geburtstag natürlich erfüllt werden, wenn das Budget es zulässt, aber größere Anschaffungen unterm Jahr sollten nicht allein durch die Eltern finanziert werden. Ist eine Actionfigur für 30.- Euro der derzeitige Wunsch, so sollte der Nachwuchs einen Teil seines Taschengelds dafür sparen müssen. So lernen Kinder schnell, dass Geld in immer in unbegrenzter Menge zur Verfügung steht und es erfüllt sie mit Stolz, wenn nach sechs Wochen Sparen der Kauf möglich wird, weil Mama den Restbetrag beisteuert. So wie Erwachsene im Internet nach günstigen Angeboten und Anlagemöglichkeiten suchen und auf dieser Seite fündig werden können, so sollte auch der Nachwuchs dazu angehalten werden, die Preise der verschiedenen Geschäfte zu vergleichen.
Das Sparschwein ist noch immer modern
Viele Erwachsene lassen einen Teil ihres Gehalts jeden Monat automatisch weglegen und Daueraufträge regeln dann das Sparen ganz von allein. Auch Kinder sollten früh lernen, dass Geld in der Börse dazu verleitet ausgegeben zu werden und Sparen viel mit Disziplin zu tun hat. Eine eigene Spardose, zu der Mama den Schlüssel aufbewahrt, kann hier ein erster Schritt sein und als Jugendlicher sollte man dann auch über ein eigenes Konto verfügen. In der Regel bieten die Banken solche Girokonten sogar kostenlos an.
Kleine Leistungen dürfen belohnt werden
Eine Eins in der Schule darf belohnt werden, allerdings sollte die Belohnung sich an der Leistung orientieren. Schüler, die ohne zu Lernen gute Noten erreichen, sollte mit finanziellen Belohnungen nicht überhäuft werden, denn das könnte den Eindruck vermitteln, dass man sich nie anstrengen muss um Geld zu verdienen. Kleine, zusätzliche Arbeiten im Haushalt, die unregelmäßig anfallen, dürfen ebenfalls belohnt werden, doch nicht immer sollten finanzielle Mittel den Respekt vor einer Leistung ausdrücken. Oft wünschen sich Kinder einfach mehr Zeit und Aufmerksamkeit von ihren Eltern und wenn die gegeben ist, werden nicht mehr ständig neue Computerspiele oder Handys gebraucht, weil die Zeit lieber mit der Familie verbracht wird.