Einschlaflieder Gute Nacht Lieder

Die meisten der in Deutschland allgemein bekannten Kinderlieder wurden im 19. Jahrhundert verfasst; berühmte Textgestalter von ihnen waren etwa der Pädagoge Friedrich Fröbel sowie Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Unter diesen Stücken befanden sich nicht nur fröhliche Lieder, sondern auch Kompositionen zu bestimmten Anlässen – dazu gehörten etwa die Gutenacht-Lieder, die den Kindern vor dem Einschlafen vorgesungen oder gemeinsam mit diesen gesungen werden. Charakteristikum derartiger Einschlaflieder ist die einfache, ruhige Melodie, die verhältnismäßig langsam gesungen wird, wodurch eine einschläfernde Wirkung erzielt wird. Zu den bekanntesten deutschsprachigen Einschlafliedern gehören unter anderem „Der Mond ist aufgegangen“, „La-Le-Lu, nur der Mann im Mond schaut zu“ sowie „Schlaf, Kindlein, schlaf„.

Einschlaflieder als festes Ritual

Mit dem täglichen Vorsingen von Gutenacht-Liedern vor dem Schlafengehen erhält das Kind nicht nur einen Übergang vom ereignisreichen Tag zur Ruhe in der Nacht, sondern dadurch wird auch ein festes Ritual geschaffen, das mit einem Gutenacht-Kuss am Ende das notwendige Vertrauen für einen sorgenfreien Schlaf übermittelt. Durch Veränderungen in den letzten Jahrzehnten in den Familienstrukturen nahm die Bedeutung fester Rituale nicht ab – im Gegenteil: Diese sind wichtiger denn je, denn das immer wiederkehrende, ordnende Prinzip hilft den Menschen, in den Herausforderungen des Alltags zu bestehen. Je weniger Hektik die Kinder zu spüren bekommen und sich stattdessen auf Rituale verlassen können, umso wohler und geborgener fühlen sie sich in ihrer Umgebung. Das Wiederkehren von etwas Vertrautem erkennen die Kinder bereits in ihren ersten Lebensjahren.

Feste Rituale – wie das Vorsingen eines Schlafliedes vor dem Zubettgehen – fördern nicht nur die Konzentrations- und Lernfähigkeit, sondern dadurch lernen die Kinder auch Grenzen und Regeln kennen. Des Weiteren helfen Rituale bei der Bewältigung von Krisen, schaffen Orientierung und Ordnung. Gute Nacht Lieder nehmen wenig Zeit in Anspruch, doch bieten diese – schon in den ersten Lebensjahren – Halt, Stabilität und auch Geborgenheit; Psychologen sind sich einig, dass einfache Rituale aufgrund immer hektischer werdender Alltage wichtiger denn je zuvor sind. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, nicht zu viele feste Abläufe in den Tagesablauf zu integrieren; zwei bis drei sind bereits ausreichend.

Vor allem kleine Kinder können die am Tag gesammelten Eindrücke nur schwer verarbeiten; ein entspanntes Einschlafen fällt dementsprechend schwer. Die für einen erholsamen Schlaf benötigte Ruhe finden diese beispielsweise durch stets gleich strukturierte Abende, bei denen die angesprochenen Einschlaflieder ein wichtiger Bestandteil sind. Eltern, die sich beim Vorsingen unwohl fühlen, können auf Musik-CDs mit aufgenommenen Gutenacht-Liedern zurückgreifen; des Weiteren bieten sich aufziehbare Spieluhren mit einer ruhigen, womöglich dem Kind bekannten, Melodie an. Neben der Musik hilft zudem auch das Vorlesen von geeigneten Geschichten, denn diese können das Kind ebenfalls sanft in den Schlaf begleiten.

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